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Erneuerbare Energien

Die Stadt Bad Homburg engagiert sich stark bei den erneuerbaren Energien. Sie hat selbst viele Anlagen errichten lassen und unterstützt die Hauseigentümer beratend.

Allgemeines

Auch in unseren Breiten ist die aktive Nutzung der Sonneneinstrahlung durch Solarthermie- oder Photovoltaik-Anlagen inzwischen eine technisch ausgereifte und oft auch wirtschaftlich sinnvolle Art der Energieerzeugung. Dabei wird grundsätzlich zwischen zwei Techniken unterschieden: Solarthermische Anlagen (Solarthermie) und Photovoltaikanlagen.

Viele Hauseigentümer und auch die Stadt Bad Homburg v.d.Höhe haben Solaranlagen schon installieren lassen.

Das Bad Homburger Solarkataster gibt Ihnen als Hauseigentümerin oder Hauseigentümer einen Überblick, ob und wie Ihr Dach für eine Photovoltaik- beziehungsweise Solarthermieanlage geeignet ist. Zudem können Sie verschiedene Berechnungen, auch zur Wirtschaftlichkeit, direkt und online selbst durchführen!

Solarthermie

Dabei wird ein Teil des Sonnenlichtes genutzt, um in sogenannten Kollektoren, die auf dem Dach installiert werden, eine Flüssigkeit zu erhitzen, die dann das Brauchwasser im Speicher erwärmt. Dadurch wird weniger Energie aus konventionellen Quellen zur Aufheizung des Wassers benötigt. Es gibt zwei Kollektortypen, die sich hinsichtlich Technik, Effizienz und Kosten unterscheiden: Flachkollektoren und Vakuumröhrenkollektoren.

Für den Warmwasserbedarf einer Vierköpfigen Durchschnittsfamilie wird bei Flachkollektoren eine Fläche von 4 bis 6 m², bei Vakuumröhrenkollektoren eine geringere Fläche von etwa 3 bis 4,5 m² benötigt. Die Kosten liegen inklusive Einbau bei etwa 4.500 bis 6.000 Euro für Flachkollektoren und rund 6.000 bis 8.000 Euro (brutto) bei Röhrenkollektoren. Die Jahresdeckungsrate sollte circa 60% des Energiebedarfes für die Warmwasserversorgung erreichen, dies entspricht etwa 250 bis 400 m³ Erdgas oder circa 250 – 400 Liter Heizöl, auch etwa eine Tonne CO2 kann jährlich eingespart werden.

Immer häufiger werden diese Anlagen auch zur Unterstützung der Heizungsanlage genutzt.

Für die Heizungsunterstützung erhöhen sich die erforderliche Fläche, das Volumen des Warmwasserspeichers und natürlich auch die Kosten, aber auch die möglichen Einsparungen. Es werden circa 10 bis 14 m² Flachkollektoren und etwa 8 bis 12 m² Vakuumröhrenkollektoren benötigt. Das Speichervolumen der Heizungsanlage sollte zwischen 700 bis 1000 Liter betragen. Zusätzlich zur Energieeinsparung beim Warmwasserbedarf können bis zu 10% der Heizenergie eingespart werden. Dies entspricht einer zusätzlichen Einsparung von bis zu 300 m³ Erdgas oder 300 Liter Heizöl und bis zu 1 Tonne CO2 im Jahr. Die Kosten betragen rund 10.000 bis 12.000 Euro für Flachkollektoren und etwa 13.000 bis 16.000 Euro für Vakuumröhrenkollektoren. Die Installation solarthermischer Anlagen mit und ohne Heizungsunterstützung wird durch die Stadt Bad Homburg und den Bund finanziell gefördert.

(siehe Fließschema unter Downloads)

Photovoltaik

Eine weitere Möglichkeit zur Nutzung der Sonnenenergie sind Photovoltaikanlagen. Hier wird die Sonneneinstrahlung in entsprechend beschichteten Kollektoren direkt in elektrischen Strom umgewandelt. Es gibt verschiedene Modularten, die sich im Wirkungsgrad und den Kosten unterscheiden. Photovoltaik-Module aus monokristallinen Solarzellen sind teuer, aber auch am leistungsfähigsten (Wirkungsgrad 14 bis 20%) und daher besonders gut für kleine Dachflächen geeignet. Polykristalline Solarzellen haben einen geringeren Wirkungsgrad (12 bis 16%) und sollten eher für etwas größere Dachflächen genutzt werden. Ein effizienter Betrieb dieser Anlagen setzt eine sehr gute bis gute Ausrichtung der Module zur Sonne voraus.

Dünnschichtmodule sind im Vergleich sehr leichtgewichtig und auch billiger, haben aber auch nur einen geringen Wirkungsgrad (6 bis 10%). Lohnenswert sind Dünnschicht-Module daher eher für sehr große Dachflächen auf denen viele Module kostengünstig montiert werden können. Dünnschicht-Module verlieren bei schwachen Lichtverhältnissen oder sehr hohen Temperaturen nur geringfügig an Leistung, weshalb sie auch auf weniger günstig ausgerichteten Flächen installiert werden können.

Im Bereich von Einfamilienhäusern werden am häufigsten polykristalline Module mit einer Leistung von 3 bis 10 kW installiert. Die Kosten hierfür betragen etwa 2.800 bis 3.200 Euro pro kWp (Kilowattpeak) mit leicht fallender Tendenz (Januar 2011). Für monokristalline Module liegt der Preis etwa 10% darüber, für die günstigeren Dünnschichtmodule bewegt sich der Preis circa 20% unterhalb dieser Kosten.

Der Einbau dieser Anlagen wird vom Bund über eine sogenannte Einspeisevergütung gefördert. Sie haben die Möglichkeit den Strom komplett ins allgemeine Stromnetz einzuspeisen oder den Strom ganz beziehungsweise teilweise selbst zu nutzen. Je mehr Sonnen-Strom Sie selbst direkt im Haushalt verbrauchen, desto höher ist auch die Vergütung, die Sie erhalten können. Denn die Einspeisevergütung wurde so gestaltet, dass Sie für den eigengenutzten Strom eine zusätzliche Vergütung erhalten. Dies erhöht die Wirtschaftlichkeit Ihrer Anlage und sollte bei der Planung einer PV-Anlage bedacht werden. Viele Haushalte, die bereits über eine Photovoltaikanlage verfügen, produzieren in etwa die Menge Strom, die Sie auch selbst verbrauchen, sodass eine ausgeglichene, wenn nicht sogar positive CO2-Bilanz erreicht werden kann.

Solarkataster

Die Stadt Bad Homburg v.d.Höhe bietet Hausbesitzern mit dem Solarkataster die Möglichkeit an, sich über die Eignung der Dachflächen des eigenen Gebäudes für die Installation einer Photovoltaikanlage (PV) beziehungsweise Solarthermieanlage (ST) zu informieren.

© Stadt Bad Homburg v.d. Höhe

Die Eignungsflächen der Dächer sind im Internetstadtplan farblich differenziert dargestellt. Zudem erhalten Sie Informationen zu:
 

  • Dachneigung in Grad
  • Eignungsfläche Solarnutzung (maximale theoretisch installierbare Kollektorfläche in m²)
  • Mittlere Strahlungsmenge (inklusive Verschattung) auf den Eignungsflächen des Daches in kWh/m² pro Jahr
  • Eignungsfläche Photovoltaik (maximal installierbare PV-Kollektorfläche in m²)
  • Stromertrag aus Photovoltaikanlagen in kWh/Jahr
  • Mögliche CO2-Einsparung durch Einsatz von PV-Modulen in kg/Jahr


Individuelle Berechnungen können Sie über die angezeigte Option "Solarrechner" durchführen.

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Holger Fröhlich
Leitung Umwelt- und Landschaftplanung