Stadtgeschichte hinter weißen Mauern
Das Gotische Haus ist ein 1823 im Auftrag der Landgräfin Elizabeth für ihren Mann, Landgraf Friedrich VI. Joseph, errichtetes Jagdschlösschen am Großen Tannenwald. Es hat, nach dem Tod des Landgrafen im Jahr 1829, seine Funktion nie aufnehmen können und diente fortan den unterschiedlichsten Zwecken. Seine Architektur wurde mehrfach der sich ändernden Nutzung angepasst, bis es nach einem Brand im Inneren völlig zerstört wurde. Nach einer ersten Sanierung in den 1980er Jahren wurde es im Äußeren der ursprünglichen Form weitestgehend angeglichen. Im Inneren hatte das Feuer alles zerstört. Ein mehrgeschossiger Beton- und Mauerbau ersetzte die einstig eingeschossigen Räumlichkeiten, die in viele gesonderten Räume unterteilt wurden.
1985 zog hier das 1916 gegründete Städtische historische Museum ein. Im Mittelpunkt seiner Präsentationen standen die Sammlungen zur Stadt- und Landesgeschichte Hessen-Homburgs sowie die Exponate der Kultur- und Kunstgeschichte. Sonderbereiche waren ein Münzkabinett, die „Marienbader Stube“ und das sogenannte „Hutmuseum“, alle nach 1945 entstanden.
2020 wurde das Städtische historische Museum im Gotischen Haus geschlossen und mit einer erneuten Sanierung begonnen. Es wurde mit einem zusätzlichen Treppenhaus ausgestattet, technisch auf den neuesten Stand gebracht und klimaneutral gemacht.
Während der Sanierung blieben 40 000 Objekte der Sammlung vorübergehend im „Schaudepot im Horex Museum“ Interessierten jederzeit zugänglich. Bis dahin wurden im 2012 eröffneten Horex Museum die industriegeschichtlichen Objekte unserer Sammlung, insbesondere zur Mobilitätsgeschichte, ausgestellt.
Die Sanierung des Gotischen Hauses geht zu Ende. 2025 wird das Museum wiedereröffnet. Seine Fassade zeigt sich in der historischen Formensprache der Tudor-Gotik, einzigartig auf dem europäischen Festland, dessen „Gotische Häuser“ in englischen Landschaftsgärten (s. Puschkin, Pulawy oder das Gartenreich Dessau-Wörlitz) die Architektur der deutschen Gotik, teils mit anderen Stilen kombiniert, zitieren.
Damit entspricht die Fassadengestaltung unseres Gotischen Hauses und die Wegeführung wieder den ursprünglichen Plänen der Landgräfin Elizabeth. Sein Inneres bleibt ein funktionaler Bau dessen neueste Museumstechnik helfen wird, die kostbaren und oft sehr fragilen Objekte, ausgeführt in unterschiedlichsten Materialien, auch für künftige Generationen zu erhalten.
Fortan werden alle Sammlungsbereiche in regelmäßig wechselnden Präsentationsformen im Gotischen Haus ausgestellt. Sonderausstellungen werden die einzelnen Sammlungsgebiete vertiefen. Die musealen Angebote werden durch ein Museumscafe´ ergänzt.
Mit der App „Gotisches Haus“ können Sie einen Teil der Ausstellung virtuell erkunden.
Hier gibt's die App zum Download:
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