Der siamesische König Chulalongkorn war in seinem Land ein äußerst beliebter Regent. 1907 suchte er aufgrund einer Erkrankung Bad Homburg auf, hier fand er Genesung. Aus Dankbarkeit schenkte er der Stadt einen Tempel, der in Bangkok gefertigt und in Einzelteile zerlegt auf die Seereise geschickt wurde. Ende 1910 traf das Bauwerk in Homburg ein. Allerdings waren einige Teile verlorengegangen und zwei Drittel der glasierten Dachziegel zerbrochen. Der Aufbau verzögerte sich. Und erst am 22. Mai 1914 konnte der Siamesische Tempel in Anwesenheit des Prinzen Mahidol von Siam eingeweiht werden.
Der Wunsch des Stifters, das vollendete Bauwerk zu sehen, hatte sich nicht erfüllt. König Chulalongkorn war 1910 gestorben.
Doch mit seiner Stiftung hatte er den Grundstein gelegt für die besonders enge Beziehung zwischen Thailand und Bad Homburg, die sich in mehrfachen Besuchen von Mitgliedern des thailändischen Königshauses und in jährlichen Gedenkfeiern an der Thai-Sala ausdrücken.