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Friedrich-Hölderlin-Preis 2015 für Michael Kleeberg und Teresa Präauer

Der Schriftsteller Michael Kleeberg erhält in diesem Jahr den mit 20.000 Euro dotierten Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg. Der mit 7.500 Euro dotierte Förderpreis geht an die Autorin Teresa Präauer.

© Vivian Rheinheimer | © Vivian Rheinheimer

Michael Kleeberg

 

Die Begründungen

Die Jury begründete ihr Votum für Kleeberg mit folgenden Worten: „Aus Michael Kleebergs umfangreichem Œuvre, das auch Übersetzungen, Essays, ein Reisetagebuch und einen Jugendroman umfasst, ragen die ersten zwei Bände einer Romantrilogie über den Jedermann Charly Renn heraus. Darin gelingt Kleeberg ein Bild des zeitgenössischen Mittelstands, einer Welt der Kaufleute, Autohaus-Geschäftsführer und Familienväter und Ehefrauen. Kleeberg traut sich nichts Geringeres, als die Lebenstotalität eines vermeintlichen Jedermanns in emotionale und psychologische Feinheiten zu zergliedern, seine nur scheinbar banalen Dingwelten als hochdifferenzierte Komplexe erkennbar zu machen. Seine Prosa schafft es auf das Glücklichste, stilistische Virtuosität mit erzählerischer Anschaulichkeit zu verbinden. Die Präzision des Blicks und der Sprache bewahrt die Empathie vor jedem Kitsch, die Ironie vor jeder Herablassung.“

Teresa Präauer

 

Die Begründungen

Die Jury begründete den Förderpreis für Präauer wie folgt: „Mit ihren zwei Romanen, dem Debut ‚Für den Herrscher aus Übersee‘ und besonders dem 2014 publizierten Künstler-, Freundschafts- und Liebesroman ‚Johnny und Jean‘ hat Teresa Präauer jenseits aller Trends einen unverwechselbaren, ebenso witzigen wie virtuosen Ton in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur etabliert. Ihre Imagination der zwei Kunststudenten Johnny und Jean ist eine Art Doppelbildnis der Künstlerin als junger Mann, ein Entwicklungsroman, der zugleich den Kunstbetrieb mit einer Heiterkeit zeichnet, die nie verhehlt, wie ernst die Kunst zu nehmen ist. Die melancholische Anteilnahme, mit der Teresa Präauer ihre Figuren behandelt, lässt sich dabei den Spaß nicht verderben und den Spott nicht verbieten.“