Das heutige Aussehen des Schlosses in Bad Homburg geht größtenteils auf Landgraf Friedrich II. (1633–1708) zurück. 1622 war die Linie des Hauses Hessen-Homburg mit Stadt und Amt Homburg vor der Höhe als Mittelpunkt eines winzigen Staates im Heiligen Römischen Reich begründet. Als der frühere Kriegsheld Friedrich die Regentschaft antrat, ließ er die alte Burg am Ort bis auf den Bergfried, den heutigen Weißen Turm, abbrechen. Baumeister Paul Andrich errichtete an ihrer Stelle ab 1679 ein Schloss mit zwei Innenhöfen. Nüchtern wie ein Zweckbau, ohne Fassadengliederungen, geschmückt von lediglich zwei Schmuckportalen umfasste es 200 Zimmer und Säle. Spätere Umbauten und Modernisierungen veränderten die bauliche Erscheinung geringfügig: Landgräfin Elizabeth (1770–1840) ließ den Königsflügel aufstocken. Kaiser Wilhelm II. (1859–1941) passte ihn den Bedürfnissen einer herrschaftlichen Sommerresidenz an.