Bad Homburg. Das Warten ist leider noch nicht vorbei. Die finale Planung für die neue Skateanlage in der Saalburgstraße stand nach der Auswertung der zahlreichen Rückmeldungen auf die Online-Umfrage schon fest. Eine Baufirma war auch bereits ausgewählt und hätte nur noch den offiziellen Auftrag zur Ausführung erhalten müssen. Doch dann riss der geplante Zeitablauf ein: Die ausgewählte Baufirma konnte keinen Lieferzeitpunkt für die neuen Skateelemente und den Umbau benennen und erhielt somit nicht den Auftrag. Daher wird es eine neue Ausschreibung für den Umbau geben.
Ergebnisse der Onlinepräsentation
Das Interesse an der Onlinepräsentation war groß – rund 420 Rückmeldungen gingen bei der Stadt ein. Die Wünsche und Anregungen zu den vorgeschlagenen Möglichkeiten waren sehr unterschiedlich. Alle Beiträge wurden gewissenhaft gelesen und analysiert.
Zur der Gesamtfläche: Nach der Auswertung wurde entschieden, keine legale Spraywand zu installieren. Ebenso wurde oft die Rückmeldung gegeben, dass überdachte Sitzmöglichkeiten nicht von den aktiv fahrenden Nutzerinnen und Nutzern benötigt werden. Daher wurden sie aus der weiteren Planung und Kostenkalkulation rausgenommen.
Zu der Skatefläche: Variante 1 kam am wenigsten gut an und zu den Varianten 2 und 3 gab es unterschiedliche Rückmeldungen, die das Planungsbüro für die finale Umsetzung berücksichtigt hat. Somit entstand ein Planungsentwurf mit einer Mischung aus Variante 2 und 3: Um mehr Abwechslung und mehrere Fahrwege zu bieten sollten die vorhandenen Hindernisse versetzt und durch neue Hindernisse ergänzt werden.
Aufrufe aus der Skateszene
Durch die öffentliche Präsentation im Internet haben sich auch mehrere Expertinnen und Experten der Skateszene die Entwürfe der Onlinepräsentation angeschaut und sich zu Wort gemeldet. Sie raten von allen drei präsentierten Entwürfen ab. Die großen Betonklötze seien nicht mehr zeitgemäß und bieten bei regelmäßiger Nutzung nur wenige individuelle Fahrmöglichkeiten. Dadurch würde die Anlage schnell an Reitz verlieren und nicht das erhoffte Ziel erreichen. Das wirft die bisherigen Entwürfe komplett um und die neue Planung kostet nun nochmals Zeit und Geld.
Die Stadt möchte den Skaterinnen und Skatern eine Anlage bieten, die sowohl Einsteigern als auch Fortgeschrittenen viele Jahre Fahrspaß und Abwechslung ermöglicht.
So wird nun überlegt, die Fläche erneut planen zu lassen. Dafür werden die bisherigen Rückmeldungen der zwei Beteiligungsverfahren selbstverständlich weiterhin berücksichtigt. Bestmöglich wird der neue Entwurf bei einem Treffen allen Interessierten vorgestellt, erläutert und gegebenenfalls final überarbeitet.
„Eigentlich sollte die Fläche spätestens im Mai 2022 umgebaut werden, so dass eine Nutzung im Sommer möglich gewesen wäre. Doch durch den Absprung der gewählten Baufirma muss auch dieses Jahr noch die aktuelle Anlage genutzt werden“, bedauert Stadträtin Lucia Lewalter-Schoor. Der Umbau wird nun für Ende 2022 geplant mit der Hoffnung, dann im Frühling 2023 die neue Skateanlage feierlich zu eröffnen.
„Wir möchten uns sehr für die bisherige Beteiligung und Rückmeldungen sowie für die Geduld bedanken. Drei beziehungsweise vier Jahre sind eine lange Zeit und fühlen sich für Jugendliche noch mal viel länger an, als für uns Erwachsene. Wir hoffen, dass ab jetzt nichts mehr dazwischenkommt und der Fahrspaß auf der neuen Anlage das lange Warten vergessen lässt“, sagt Mira Lauer von der Kinder- und Jugendförderung der Stadt Bad Homburg v. d. Höhe.
Hintergrund
Um die bestehende Skateanlage den Bedarfen der Nutzerinnen und Nutzer anzupassen wurden sie von der Stadtverwaltung in die Planung miteinbezogen. Im Januar 2019 fand ein Treffen auf der Skateanlage statt und die Anwesenden konnten vor Ort zeigen, aufschreiben und begründen, was sie sich für die Zukunft wünschen. Es waren circa 25 Jugendliche da – mit Scooter, Skateboard oder Bike – die gemeinsam über Möglichkeiten diskutiert und beraten haben. Deutlich wurde: es fehlen Hindernisse um unterschiedliche Fahrwege zu nutzen und sich nicht gegenseitig beim Fahren zu stören. Die vor Ort gesammelten Wünsche wurden von der Stadtverwaltung an das Planungsbüro überreicht, welches drei Planungsentwürfe erstellte. Diese Entwürfe waren im Frühjahr 2021 einen Monat lang online auf der Homepage der Stadt Bad Homburg v. d. Höhe einsehbar und konnten von allen Interessierten jeweils mit 1-5 Sternen bewertet und zusätzlich kommentiert werden. Diese wurden ausgewertet und bedingten die finale Planung.