Zum Hauptinhalt springen Zur Fußzeile springen
Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht in Bad Homburg | © Jochen Reichwein
Aktuelles – 07.11.2022

Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht in Bad Homburg

Die Gedenkfeier fand am Platz der ehemaligen Synagoge statt.
Folgen Sie uns auf
#badhomburg

Bad Homburg v. d. Höhe. Die Stadt Bad Homburg v. d. Höhe und die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Hochtaunus haben am Donnerstag, 10. November 2022, der Leidtragenden der Pogromnacht von 1938 gedacht. Die Gedenkfeier fand am Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus an der Volkshochschule (VHS) in der Elisabethenstraße statt.

 

An dieser Stelle stand bis November 1938 die Bad Homburger Synagoge, die 1866 eingeweiht wurde. Das Gebäude wurde in der Nacht vom 10. auf den 11. November in Brand gesetzt und zerstört. Informationstafeln geben Einblick in das jüdische Leben in Bad Homburg vor dem 10. November 1938 und über die einstige Synagoge.



„Erfreulich ist, dass wir heute wieder ein aktives jüdisches Leben in der Bad Homburger Stadtgesellschaft haben“, sagt Oberbürgermeister Alexander Hetjes. „Trotzdem müssen wir insbesondere in Zeiten eines aggressiven Angriffskriegs Russlands in der Ukraine und von wiederaufkeimendem Antisemitismus in unserer Gesellschaft die Erinnerung an die Gräueltaten des Nationalsozialismus wachhalten und betonen, dass Grundprinzipien der Menschlichkeit nicht verhandelbar sind“, so das Stadtoberhaupt.



„Gewalt, Terror, Unterdrückung prägten und prägen Diktaturen. Es ist die Verpflichtung für uns Bürgerinnen und Bürgern dieser Stadt, daran zu erinnern und unserer ehemaligen Mitbürger und Mitbürgerinnen zu gedenken, denen am 10. November 1938 großes Leid und Unrecht angetan wurde, die gewaltsam aus ihren Häusern vertrieben und verschleppt wurden“, sagt Heike Zinke von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Hochtaunus.



Oberbürgermeister Alexander Hetjes, der Rabbiner der jüdischen Gemeinde, Shalom Dov Ber Rabinovitz, der Dekan der evangelischen Kirche im Hochtaunuskreis, Michael Tönges-Braungart, und der katholische Pfarrer Werner Meuer haben bei der Gedenkveranstaltung Ansprachen gehalten. Zudem gab es eine Lesung und einen musikalischen Beitrag von Schülerinnen und Schülern des Kaiserin-Friedrich-Gymnasiums.



Der Verkehr in der Elisabethenstraße wurde während der Veranstaltung für etwa 15 Minuten angehalten.