Bad Homburg v. d. Höhe. Nicht nur für Geschichtsinteressierte ein schönes Weihnachtsgeschenk: Der frisch gedruckte 34. Band der Reihe „Aus dem Stadtarchiv. Vorträge zur Bad Homburger Geschichte“ bietet vier interessante und reichhaltig illustrierte Beiträge zur Historie der Kurstadt.
„Das Stadtarchiv sorgt als Gedächtnis der Stadt dafür, dass wir unsere Geschichte nicht aus den Augen verlieren“, sagt Oberbürgermeister Alexander Hetjes. „Der Umgang mit unserer Geschichte hat unmittelbaren Einfluss darauf, wie das Bad Homburg aussieht, in dem wir künftig leben werden. Das Stadtarchiv lädt herzlich zur Mitgestaltung ein und stellt das nötige Material gern zur Verfügung.“
Folgende Beiträge beinhaltet der 34. Stadtarchiv-Band:
· Peter Lingens: Johann Christian Friedrich Greb (1820-1888) – ein vergessenes Multitalent aus Homburg v. d. Höhe
Wer Bad Homburg und seine Geschichte kennt, denkt sofort an herausragende Persönlichkeiten wie den Spielbankgründer François Blanc, oder den Dichter Friedrich Hölderlin – um nur einige zu nennen. Aber wem ist schon Johann Christian Friedrich Greb geläufig? Mit akribischer Sorgfalt gelingt es dem Autor, trotz spärlicher Quellen herauszufinden, welches Multitalent sich hinter diesem Namen verbirgt: Mechaniker, Optiker, Graveur, Grafikkünstler, Kartograph, Eichmeister, Papiertechniker, Kunstdrucker, Gipsplastiker, Geigenbauer und sogar Dichter!
· Karl Murk: Ein historischer Schatz in „ägyptischer Finsternis“? Das hessische Samtarchiv in Ziegenhain
Anlässlich des 400-jährigen Jubiläums zur Gründung der Landgrafschaft Hessen-Homburg im Jahr 1622 sei ein Blick auf unsere historischen Wurzeln geworfen, die über Hessen-Darmstadt zurück zur Landgrafschaft Hessen reichen. Karl Murk führt uns die spannende Geschichte des hessischen Samtarchivs in Ziegenhain vor Augen. Untergebracht in einer Festung, blieb dieser „historische Schatz“ jahrhundertelang streng hinter Schloss und Riegel verwahrt und für die Öffentlichkeit nahezu unzugänglich.
· Barbara Dölemeyer: Christliche Nächstenliebe und soziale Kontrolle – Die Landgräfliche Stiftung von 1721
Das kürzlich begangene 300-jährige Bestehen der Landgräflichen Stiftung nimmt Barbara Dölemeyer zum Anlass, deren bewegte Geschichte während der Landgrafenzeit gründlich zu erforschen. Das Ergebnis ist ein lebendiges Bild der Institution, das eindrucksvoll beschreibt, wie „christliche Nächstenliebe und soziale Kontrolle“ ineinandergreifen. Dabei wird auch deutlich, welch unterschiedliche Akzente die Landgrafen in Bezug auf die Führung der Stiftung setzten.
· Wolfgang Bühnemann: Vom Stockbuch zum Liegenschaftskataster: Eine Flurbilanz der Homburger Gemarkung von früher bis heute
Mehrfach wurden während der Landgrafenzeit Wiesen, Felder und Baugrundstücke vermessen. Welch Fülle an Problemen dies mit sich brachte, hat der Autor aus den Akten des Stadtarchivs in vortrefflicher Weise herausgearbeitet: Unmut über falsch gezogene Grenzen, verletztes Gewohnheitsrecht und vor allem Beschwerden und Vorwürfe gegen die Landvermesser selbst. Wie ging die Regierung mit solchen Schwierigkeiten um? Welche Lösungen wurden gefunden? Wolfgang Bühnemanns Beitrag liefert eine „Flurbilanz“.
Die neue Publikation des Stadtarchivs umfasst 142 Seiten und ist mit 49 Abbildungen versehen, davon 33 farbigen. Für zehn Euro kann er ab dem 14. Dezember 2023 bei der Tourist-Info, über die örtlichen Buchhandlungen in Bad Homburg, bei Amazon und selbstverständlich im Stadtarchiv erworben werden.