Thelott. Von Augsburg nach Frankfurt
Der Kupferstecher Johann Philipp Thelott (1639-1671)
Die Ausstellung widmet sich einem bislang weitgehend unbekannten Spross der prominenten Augsburger Familie Thelott, der sich in seinem kurzen Leben (1639-1671) als begabter Kupferstecher verdient gemacht hat. In seinem Werk gibt es auch einige Verbindungen zu Bad Homburg. So gehören die Stiche, die er für den Homburger Landgrafenhof anfertigte, zu seinen qualitätsvollsten Arbeiten. Kurzvorträge und Führungen durch die Ausstellung lassen die Zeit Thelotts lebendig werden.
Was gibt es sonst noch? Im Lesesaal können Sie sich in Originalunterlagen vertiefen, im Foyer der Villa die digitalen Angebote des Stadtarchivs kennenlernen. In Kooperation mit dem Verein für Geschichte und Landeskunde Bad Homburg gibt es eine Postkartenstation. Stöbern Sie im großen digitalen Fundus historischer Ansichtskarten und nehmen Ihr Lieblingsmotiv als echte Postkarte gedruckt gleich mit! Wer sich selbst künstlerisch betätigen möchte, findet mit der Aktion „Familienwappen zum Selbermalen“ die ideale Gelegenheit. Auch auf Büchertische mit Dubletten-Flohmarkt können sich Interessierte an diesem Abend freuen.
Kurzvorträge mit anschließender Führung zu jeder vollen Stunde
1898 erwarben der Frankfurter Bankier Julius Wertheimber und seine Frau Ketty den Gustavsgarten und ließen durch den Architekten Franz von Hoven eine prächtige Sommerfrische-Villa im Stil der Neorenaissance errichten. Die Familie Wertheimber gehörte in Bad Homburg zum Kreis der Honoratioren. Im Dritten Reich musste die Tochter des Ehepaars Wertheimber, Juliane Krahmer, das Anwesen unter Preis veräußern. Sie emigrierte nach Frankreich und starb 1940 nahe Paris. In den 1940er Jahren war kurzzeitig die Marinemusikschule Frankfurt in der Villa untergebracht, 1947 richtete der Verein Hirnverletzenheim eine Klinik darin ein. Nach einem mehrjährigen Restitutionsprozess wurde das Anwesen an die Erben von Juliane Krahmer zurückgegeben, die es der Bundesrepublik verkauften. Das Hirnverletztenheim wurde im Laufe der Jahre um Therapie- und Bettenbauten erweitert und zu einer namhaften Neurologischen Klinik ausgebaut. 2004 schloss die Klinik ihre Pforten. Im April 2011 erwarb die Stadt Bad Homburg das Anwesen. Heute befindet sich in der Villa das Stadtarchiv, das in einem Anbau das "Gedächtnis der Stadt" verwahrt. Urkunden, Akten, Bücher, Karten, Pläne, Fotos, Postkarten, Schallplatten, Filme und vieles mehr kann man zu festen Öffnungszeiten im Lesesaal einsehen. Vorträge, Führungen und Stöbertage ergänzen das Angebot zur Bad Homburger Stadtgeschichte auf vielfältige Art und Weise . Im Obergeschoss der Villa befindet sich die „Hölderlin-Wohnung“, in der Schriftsteller*innen und Forscher*innen auf Einladung der Stadt Bad Homburg kostenfrei wohnen können.