Bad Homburg v. d. Höhe. Wie und wo wird der Verkehr künftig durch Bad Homburg rollen? Welche Verkehrskonzepte sind gefragt, welche Verkehrsmittel werden genutzt? Bad Homburg arbeitet derzeit an seinem Verkehrskonzept für die Zukunft. Das Stichwort lautet: Mobilitäts- und Verkehrskonzepts 2035+.
Nach einer breiten Befragung der Bevölkerung im Frühjahr stand jetzt der erste Mobilitätsworkshop an: Bürgerinnen und Bürger diskutierten mit Mitarbeitenden der Stadtverwaltung über die aus Sicht der Bürgerschaft notwendige Maßnahmen für eine zukunftsfähige Gestaltung von Verkehr und Mobilität. Beteiligt waren auch Mitarbeitende der beauftragten Planungsbüros SSP Consult und orange edge. Aufgrund der Corona-Lage wurde die Veranstaltung zudem live im Internet übertragen; eine Arbeitsgruppe wurde online in den Workshop eingebunden.
„Unser Verkehrskonzept der Zukunft soll sich aus ihren Wünschen, Anregungen und Ideen
entwickeln“, sagte Oberbürgermeister Alexander Hetjes zum Auftakt des Workshops im Bad Homburger Kurhaus. „Als Stadt Bad Homburg streben wir ein gleichberechtigtes Miteinander aller an, die am Verkehr teilnehmen.“
Nach einer inhaltlichen Einführung in den bisherigen Projektverlauf und die zentralen Themenfelder durch Henrik Sander vom Planungsbüro orange edge wurden in zwei Diskussionsphasen die folgenden Themen diskutiert:
· Pendlerinnen und Pendler/E-Mobilität
· Öffentlicher Verkehr/Sharing-Dienste
· Radverkehr/Nahmobilität
· Parken/Straßenraumgestaltung
Neben vielen Detailvorschlägen waren sich die Teilnehmenden darüber einig, dass das Parken im öffentlichen Straßenraum besser organisiert werden muss, um zum Beispiel Platz und Gestaltungsmöglichkeiten für attraktivere Rad- und Fußwege zu schaffen. Langzeitparkplätze könnten in die innerstädtischen Parkhäuser verlagert werden, lediglich Kurzzeitparkplätze und Lieferzonen sollten im Straßenraum verbleiben. Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer sprachen sich zudem für mehr Verkehrsversuche aus, mit denen neue Lösungen erprobt werden könnten. In den Arbeitsgruppen kristallisierten sich folgende zentrale Maßnahmenvorschläge heraus:
· Ein dichteres Sharing-Angebot mit wohnortnahen Mobilitäts-Stationen, auch in den Außenstadtteilen
· Ein attraktives und kostengünstiges Park & Ride-Angebot
· Jobtickets mit Fokus auf klein- und mittelständische Unternehmen
· Die Ertüchtigung bestehender und neuer Radverkehrsverbindungen, innerstädtisch wie auch interkommunal für Pendlerinnen und Pendler
Eine abschließende Umfrage unter den Teilnehmenden ergab, dass die Themen „Öffentlicher Verkehr, Sharing und neue Mobilität“ sowie „Rad- und Nahmobilität“ die höchste Priorität für die Bürgerinnen und Bürger haben.
Die Erkenntnisse aus dem Workshop fließen in die weitere Ausarbeitung des Mobilitäts- und
Verkehrskonzeptes und in die damit verbundene Priorisierung von Schlüsselmaßnahmen ein. Mitte November werden die Ergebnisse des Workshops mit dem begleitenden Arbeitskreis und Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Institutionen diskutiert. Das Mobilitätskonzept wird bis Ende März 2022 ausgearbeitet.