Bad Homburg. Die wachsende jüdische Gemeinde Bad Homburgs gründet unter Beteiligung von Landrat Ulrich Krebs, Oberbürgermeister Alexander Hetjes und Bürgermeister Meinhard Matern den ersten jüdischen Sportverein im Taunus, Makkabi Taunus. 2021 ist nicht nur das Festjahr für nachweislich 1700 Jahre jüdische Geschichte und Kultur auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands, sondern auch für 100 Jahre der Gründung des Makkabi Weltbunds mit historischem Sitz in Berlin.
Mit Unterstützung durch OB Hetjes und der Stadt Bad Homburg v. d. Höhe wurde neben der Neugründung der Synagoge auch mit der Wiedererrichtung der Mikwe begonnen. Des Weiteren hat der Magistrat der Stadt die Einrichtung eines neuen jüdischen Grabfeldes beschlossen.
„Die Gründung des Vereins Makkabi Taunus ist ein weiterer Meilenstein, jüdisches Leben in Bad Homburg und im Taunus sichtbar zu machen. Ich freue mich außerordentlich, dass wir bei uns in Bad Homburg eine so aktive jüdische Gemeinschaft haben“, sagt Oberbürgermeister Alexander Hetjes. Jüdisches Leben in Bad Homburg wieder sichtbar zu machen, sei ihm von Beginn seiner Amtszeit an ein besonderes Anliegen. „Daher bin ich auch froh, dass die jüdische Gemeinschaft in Bad Homburg nicht im Verborgenen lebt, sondern aktiver Teil unserer Stadtgesellschaft ist“, so Hetjes weiter.
Starkes Signal
Landrat Ulrich Krebs betont: „Ich freue mich sehr, dass der neue Verein den Taunus im Namen trägt und sich damit zu unserer Region bekennt. Der neue Verein ist damit auch ein Signal an die Öffentlichkeit: Jüdinnen und Juden gehören selbstverständlich zu unserer Gesellschaft. Sie arbeiten aktiv an ihrer Gestaltung mit – und vor allem: sie haben keinen Grund, sich und ihren Glauben zu verstecken. Gerade in unseren Tagen ist deshalb die Gründung von Makkabi Taunus ein starkes Signal.“
„Makkabi-Ortsvereine stehen für ein positives Miteinander und sind offen für alle, unabhängig von Religion oder Herkunft. Neben dem Sport hat die Vermittlung demokratischer und jüdischer Werte höchste Priorität. Makkabi setzt sich ein gegen Antisemitismus und Rassismus und steht für Fair Play und Völkerverständigung.“ (Alon Meyer, Präsident Makkabi Deutschland)
„Die Gründung von Makkabi Taunus leitet nicht nur eine neue Ära der aufstrebenden jungen jüdischen Gemeinschaft in Bad Homburg und im Taunus ein, wir wollen auch ein Zeichen setzen für das friedvolle Miteinander in der Region“ (Arthur Iliyav, Vorsitzender des Vorstand Makkabi Taunus).
Darüber hinaus liegt der Fokus auf gesellschaftsbildenden Themen wie Diversity und Mixed Leadership. „Unseren Zielen lassen wir durch die Wahl einer Frau in den Vorstand des neugegründeten Vereins unmittelbar Taten folgen.“ (Arthur Iliyav, Vorsitzender des Vorstand Makkabi Taunus)
Zur Region passende Sportarten
Starten wird das Sportangebot des ersten jüdischen Sportvereins der Region mit Tennis, Yoga, Nordic Walking, Schach und Krav Maga. Ein besonderer Focus soll auf den für die Lage prädestinierten Sportarten wie Wandern und Mountain Biking liegen. Ebenso werden die enge Kooperation mit Makkabi Frankfurt e.V. sowie die bereits in Planung befindlichen Segeltörns besondere Highlights sein. Den neuen Mitgliedern im Taunus wird gemeinsam mit den bereits über 2300 Frankfurter Mitgliedern von Anfang an ein breites Sportprogramm mit über 25 Abteilungen angeboten werden können.
Für sein gesellschaftliches Engagement wurde Makkabi Frankfurt 2018 mit dem Integrationspreis der Stadt Frankfurt ausgezeichnet. 2022 wird der Dachverband MAKKABI Deutschland gemeinsam mit Eintracht Frankfurt-Präsident Peter Fischer die Buber-Rosenzweig-Medaille erhalten.