Bad Homburg. Man kann es gut finden oder nicht, aber der Online-Handel blüht. Immer mehr Menschen erledigen ihre Einkäufe von zu Hause aus und lassen sich die bestellten Waren per Paketdienst direkt nach Hause liefern. Das mag praktisch sein, hat aber in den vergangenen Jahren die Müllmengen aus Pappkartons rasant steigen lassen. Mittlerweile türmen sich in manchen Straßenzügen neben jeder zweiten Altpapiertonne die Kartonstapel. Stadt und Betriebshof appellieren nun an die Bürgerschaft, Kartonagen möglichst in den Papiertonnen zu deponieren.
„Pappen und Kartons werden häufig einfach lose neben die Papiertonne gelegt, manchmal sogar als wilder Haufen aufeinander geworfen“, sagt die für den Betriebshof zuständige Stadträtin Lucia Lewalter-Schoor. „Für unsere Beschäftigten ist es jedes Mal ein erheblicher Mehraufwand, die Pappen einzusammeln und zu verladen, besonders dann, wenn sie vom Regen bereits völlig durchweicht sind oder vom Wind über Straßen und Bürgersteige verteilt wurden“, fügt Daniela Münzing, Abfallberaterin des Betriebshofs Bad Homburg v. d. Höhe, an.
Außerdem stehen oftmals fast leere Papiertonnen mit großen Mengen Beistellungen zur Abfuhr an der Straße. „Bevor Pappen neben die Papiertonne gelegt werden dürfen, ist zunächst das Behältervolumen voll auszunutzen“, erklärt die Abfallberaterin. „Da muss der eine oder andere Karton auch mal zerkleinert werden, damit er in die Tonne passt.“ Erst wenn die Papiertonne ganz gefüllt ist, können Übermengen gebündelt neben den Behälter gelegt werden. Aber auch das soll die absolute Ausnahme sein.
Den Müllwerkern zuliebe
Oft ist es ja nur der eine Karton, der ausnahmsweise vor der Haustür steht und doch eigentlich einfach kurzerhand im Müllauto verschwinden könnte, scheint es. Bedenkt man jedoch, dass im Rahmen einer Altpapiertour tagtäglich 800 bis 900 Altpapiertonnen zu leeren sind, wird das Ausmaß des zusätzlichen Aufwandes vorstellbar. Das Abtragen in einander gestapelter Kartons kostet nicht nur ungleich mehr Zeit, sondern ist auch eine körperliche Zusatzbelastung für die Müllwerker. „Jeder beigestellte Karton bedeutet eine zusätzlich Rückenbelastung für die Mitarbeitenden des Betriebshofes durch heben und bewegen, daher bitte ich wirklich von ganzem Herzen darum, hier an die Gesundheit derjenigen zu denken die eine für uns so wichtige und wirklich schwere Arbeit machen“, ergänzt Lewalter-Schoor.
Besser ist es, die Mehrmengen kostenlos auf den Wertstoffhöfen abzugeben. Sollte das Behältervolumen regelmäßig nicht ausreichen, kann eine größere oder zweite Papiertonne aufgestellt werden. Kosten entstehen hierbei ebenfalls keine! Bestellungen und Tausch bitte über abfalltonnen@bbh.bad-homburg.de oder telefonisch über 06172-6776-75.