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Gespinstmotte ist für den Menschen ungefährlich | © Christine Mall
Aktuelles – 20.05.2022

Gespinstmotte ist für den Menschen ungefährlich

Optische Ähnlichkeit mit dem Eichenprozessionsspinner kann verwirren.
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#badhomburg

Bad Homburg. Kahl gefressene Bäume und mit Schleiern umwobene Sträucher sind ihr Markenzeichen. Man findet sie an Straßen- und Waldrändern sowie in Parkanlagen und Gärten – die Rede ist von kleinen Faltern aus der Gattung Yponomeuta, den sogenannten Gespinstmotten. Namensgebend sind die feinen Gespinste, in denen sich die für den Menschen ungefährlichen Raupen je nach Art einzeln oder in Gruppen verpuppen. Der Schleier kann mit der Zeit ganze Büsche und Bäume überziehen. Auch in und rund um Bad Homburg sind bereits Gespinste der Motte entdeckt worden – was zu besorgten Nachfragen bei der Stadtverwaltung geführt hat.

 

„Im Unterschied zum Eichenprozessionsspinner ist die Gespinstmotte für den Menschen als auch für Haustiere ungefährlich. Ihre silbrigen Nester sind zwar ein gespenstischer, aber harmloser Anblick“, erklärt Bürgermeister Dr. Oliver Jedynak. Das auffälligste Unterscheidungsmerkmal ist das Fehlen der Haare auf dem Körper der Gespinstmotten.



Befallen von der Gespinstmotte wird vor allem die Traubenkirsche. Aber auch Weißdorn, Pfaffenhütchen, Pappeln, Weiden sowie Obstbäume (Apfel, Birne, Pflaumen) sind betroffen. Gespinstmotten legen ihre Eier auf Zweigen und jungen Trieben der betroffenen Gewächse ab. Nach einigen Wochen schlüpft dann die Nachkommenschaft. Daraufhin überziehen die kleinen Raupen die Bäume und Sträucher mit feinen, silbrigen Gespinsten, um sich vor Vögeln oder Witterungseinflüssen zu schützen. In den Gespinsten leben bis zu Hunderte von den Larven, die mit großem Appetit die Bäume leer fressen. Bei starkem Befall werden die Wirtspflanzen von den Gespinstmotten völlig kahlgefressen. Die Gehölze sind dann gänzlich mit einem weißen Gespinst überzogen, erholen sich in der Regel aber schnell wieder und treiben erneut aus, ohne nachhaltigen Schaden zu nehmen. Ausnahmen bilden Obstbäume, deren Ertrag deutlich geringer ausfallen kann.



Erst wenn Obstbäume wie Apfel und Pflaume stark von der Gespinstmotte befallen werden, ist eine Bekämpfung des Schädlings notwendig. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln gestaltet sich jedoch schwierig, da die feine Netzstruktur des Gespinstes das aufgesprühte Mittel abperlen lassen würde. Hobbygärtner sollten die Gespinste daher samt der Raupen so früh wie möglich aus der Baumkrone schneiden oder mit einem kräftigen Wasserstrahl von den Zweigen spülen.