Bad Homburg. Gut fünf Monate nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine leben aktuell 762 Personen aus der Ukraine in Bad Homburg v. d. Höhe; zwischenzeitlich waren es an die 800. „Der große Ansturm hat deutlich nachgelassen, die Lage hat sich beruhigt“, erklärt Stadträtin Lucia Lewalter-Schoor. Zurzeit melden sich wöchentlich zwischen acht bis zehn „neue“ Person bei der Ausländerbehörde der Stadtverwaltung.
Seit dem 1. Juni 2022 müssen alle Geflüchteten erkennungsdienstlich erfasst werden – auch diejenigen, die zuvor schon in Bad Homburg untergekommen sind. Obgleich die Organisation dieser erkennungsdienstlichen Erfassung ein Kraftakt für die Ausländerbehörde ist, läuft die Aktion reibungslos“, erläutert Lewalter-Schoor, die die damit verbundenen Unannehmlichkeiten für die Geflüchteten bedauert.
Insgesamt hat die Stadtverwaltung 380 Unterkünfte für Geflüchtete aus der Ukraine geschaffen. Da mittlerweile erste Menschen schon wieder in die Heimat zurückkehrt sind, steht auch wieder freier Wohnraum zur Verfügung. Daher versucht die Verwaltung nun, alle Personen, die noch in Hotels oder anderen Sammelunterkünften leben, in Wohnungen unterzubringen. Lewalter-Schoor: „Daher mieten wir auch keinen neuen Wohnraum mehr an.“ Ihr großer Dank gilt allen Bad Homburgerinnen und Bad Homburgern, die sich ehrenamtlich engagiert oder Wohnraum zur Verfügung gestellt haben. Ein Lob geht auch an diejenigen Mitarbeitenden der Verwaltung, die nach wie vor mit der Bewältigung der Flüchtlings-Krise befasst sind.
Zeit, die Hände in den Schoss zu legen, bleibt dennoch nicht. Denn es wird weiterhin mit Wohlfahrtsverbänden, Institutionen und Ehrenamtlichen an Angeboten für die Geflüchteten (Gesprächskreise, Betreuung für Kinder etc.) gearbeitet. So lädt der Verein Kulturleben Hochtaunus (Kontakt über 06172/1383310) gemeinsam mit der Stadt Bad Homburg Ende Juli ukrainische Flüchtlingskinder zum Sommerfest in die Galerie Fleck ein. Zudem stellt die Kur- und Kongreß-GmbH Freikarten für die kostenpflichtigen Veranstaltungen auf dem Bad Homburger Sommer zur Verfügung (weitere Infos unter 06172/100-3001). „Vor allem mit Blick auf Kinder und traumatisierte Geflüchtete gibt es noch viel Arbeit zu tun“, resümiert Stadträtin Lewalter-Schoor.